Nach einem Zwischenstopp in Kudowa Stroj, wo wir leider auch nach einigem Rumirren keinen Standplatz finden, übernachten wir auf der anderen Seite der Grenze in Nachrod (CZ), essen fürstlich in einem Restaurant am Platze mit Kellner, der deutsch mit fränkischen Akzent spricht und fahren am nächsten Morgen zum Biken zurück nach Polen. Das Beste an der Bikerunde war die Pause mit lecker Marmelade-gefülltem Pfannkuchen und einem polnischen Biker, das Schlechteste war ein Klettersteig, der uns zum Umkehren zwang. Der Rest war ganz ok, um sich ein bisschen in toller Landschaft zu bewegen und an der frischen Luft zu sein. Überraschend bringt uns der Trail noch zu einem Touri-Spot mit vielen Souvenierbüdchen und einem Dinosaurierpark (was haben die hier bloß mit Dinosauriern? An jeder Ecke stehen solche Dinger rum….?)
Wir fahren dann doch relativ direkt zum allgemein bekannten (u.a. Erlebnisbericht von Henri Lesewitz in der Bike) und auch uns vor ca. 6 Jahren bereits gefahrenen „Singletrek Pod Smrkem“ nahe Liberec (Reichenberg) im Ort Nové Mesto pod Smrkem (Neustadt an der Tafelfichte). Hier bleiben wir zum ersten Mal seit Seibersbach mehr als zwei Nächte. Es ist einfach zu schön: wenig Betrieb (wir erreichen unser Ziel spät am Sonntag, nachdem es auch schon geregnet hat -und somit viele Biker schon abgereist waren. – am Wochenende war dort die Hölle los), ein See mit warmem Wasser und 13 Enten, gutes Bier, nette Nachbarn und natürlich Duschen und TOIs. …und eine Chaos-Katze.
Für Montagmorgen ist Regen angesagt, also erstmal nach Liberec gefahren, Wäsche gemacht, die Stadt angeschaut und den ein oder anderen Café getrunken. Als wir zurück sind, können wir noch auf die Räder und rocken 30 km des tschechischen Teiles der Strecke in weniger als 2h in CC Manier. Wir realisieren, wie viel Glück wir bisher hatten, denn diesmal ist eine ausgiebige Bikewäsche erforderlich. Die Strecke war noch voller Pfützen, was den Spaß nur etwas trübte …
Abends gehen wir mit Max unserem Camp-Nachbarn aus dem Hunsrück in den Ort zum Abendessen. Mit viel Quengelei (mein Part) und dem Versprechen auch noch viel Bier zu trinken (Harald‘s Part), können wir im einzigen offenen Gasthaus den Kellner noch 3* Goulasch aus den Rippen leiern („…eigentlich schon zu, noch 22 Gäste, der Koch ist schon sauer, der killt mich…“). Es ist übrigens 19.00 Uhr als wir fragen 😉
Der nächste Tag wird wieder ein Geschenk: 55km feinste Trails auf tschechischer und polnischer Seite, lecker Pause, wenig Betrieb, See, Dusche, Lagerfeuer. In ingesamt 5,5h haben wir damit das gesamte Trailnetz einmal durchfahren … wir sind ein bisschen stolz auf uns.
Ach ja: die Chaos Katze… sehr neugierig (ich glaube wir müssen sie in Anlehnung an Ziegenbock Adam, Eva nennen) hatte schon nach kurzer Zeit ganz Karlchen erkundet, sich bei allen Anwesenden angekuschelt – sehr sprunghaft, keine Liegeposition wird länger als 2 Minuten beibehalten. Sie sorgt für Aufregung, denn als wir nach unserem Abendessen aus dem Ort kommen, wird der der ganze Campingplatz von Karlchens Warnblinkanlage erleuchtet … Arrrggghh … was ist das? Ich laufe vor, öffne die Beifahrertür und entgegenspringt mir Eva die Chaos-Katze. Wir kriegen auch noch raus, dass sie dem Ladenbesitzer vom Trailcenter gehört, der auf unsere Nachfrage nach der verrückten Katze voller Hoffnung fragt „is she dead??“ .. aber wir müssen ihn enttäuschen ;-).
Haralds Heldentat am Abend ist das Lagerfeuer, welches er irgendwie mit selbstgesammelten, feuchten Holz zum Laufen bringt. Dank der von Max angeschleppten Tanne, können wir es auch nach dem Essen noch einige Zeit am Laufen halten. Ein Wunder, dass wir uns bei den Versuchen größere Äste davon abzubrechen, nicht die Augen ausgestochen haben. Aber … alles gutgegangen und einen wunderbaren Tag mit einem tollen Lagerfeuer und netten Gesprächen beendet.