Wiedereingliederung

Anscheinend kam es in den vergangenen Blogeinträgen so rüber, als ob wir etwas gegen Menschen hätten. Haben wir natürlich nicht! Die meisten sind ja doch eher nette Zeitgenossen. Die unangenehmen Begegnungen / Erfahrungen auf unserer Reise mit Mitmenschen lassen sich an einer Hand eines Vorarbeiters eines Sägewerkes abzählen. Wir haben überwiegend freundliche Menschen getroffen, nicht nur bei den Einheimischen, sondern auch unter den Reisenden. Wir sind einfach „den Menschenmassen“ entwöhnt und mit zunehmender Nähe zur Heimat, wird es immer „voller“ um uns herum.

Wir sind inzwischen in Österreich, hier ist die (nicht nur gefühlte) Bevölkerungsdichte deutlich höher als in den Balkanstaaten – von Griechenland in Coronazeiten gar nicht zu sprechen. Zudem sind wir in der Region Wörthersee – bekannt aus Funk und Fernsehen. Wir machen „neue“ Erfahrungen: Andere Radfahrer (gerne mit E-Bike) zum Beispiel, Gegenverkehr zumal, Verbotsschilder zuhauf: „Radfahren verboten“, „Privatbesitz“, „Zugang verboten: Eltern haften für Ihre Kinder“ usw. Alle erstaunlicherweise ohne Einschusslöcher.

Nachvollziehbar ist die Regelungswut, aber für uns „wiederein“-gewöhnungsbedürftig. Der Wörthersee und die weiteren ihn umgebenden Seen sind weitgehend eingezäunt – Privatbesitz allenthalben. Nur wenige öffentliche Zugänge, Badeplätze heißen hier „Strandbäder“ und sind kostenpflichtig. Wie war das schön im „Süden“.

Zudem gilt: In Österreich darf man nur dort legal biken, wo es ausdrücklich erlaubt ist. Wir sind oft illegal unterwegs, aber diverse Reifenspuren deuten darauf hin: Wir sind nicht die Einzigen. „Like it, bike it“ – ist das Motto des österreichischen Tourismusministeriums. Haha.

Außerdem muss man bei der Kostenkalkulation wieder die „Kurtaxe“ berücksichtigen, die als Aufschlag auf den „Nächtigungspreis“ erhoben wird. Ich stelle mir gerade das Gesicht beispielsweise eines albanischen Campingplatzbetreibers bei der Frage nach einer „Gästekarte“ und den entsprechenden Vergünstigungen für Touristenattraktionen vor.

Wo wir sie nun einmal haben, nutzen wir die „Wörthersee Card+“ für einen Besuch des Planetariums in Klagenfurt und zum kostenlosen Eintritt in das Strandbad am Kreuchtalsee. Ein aufziehendes Gewitter treibt uns weiter nach Villach. Im Vorort Wernberg finden wir einen kostenlosen Stellplatz beim Gasthof Fuhrmann. Eigentlich ist es ja ganz schön hier – sogar die Österreicher sind ganz nett – vielleicht liegt es daran , dass wir nur wenige Kilometer Luftlinie von Slowenien weg sind. Nur Spaß, Michael.

Verbotsschilder. Bewusst laut sage ich „in diese Gegend fahren wir nicht mehr“ – und sofort dreht sich der Hundebesitzer um und meint, wir sollen da ruhig fahren … das sind schließlich nur Schilder und es kommt drauf an, wie die Menschen damit umgehen. Gesagt, getan…
Am Anfang der Tour noch viele „Zivilisation“ – aber manchmal ja auch in „netter“ Form
Im Hintergrund nicht nur der berühmte Wörthersee sonder auch das GTI-Denkmal.
Kaum fährt man etwas bergauf, sind wir aber auch wieder alleine auf weiter Flur. Und so eine Bank hat ja auch was – zumal am Standplatz des Fotografen ein Cache versteckelt ist
Gute Wege, schöne Aussicht und… anders als meistens in Griechenland
…gibts hier auch echte Trails. Einige Wurzeln sind uns sogar etwas zu nass um sie souverän zu meistern.
Unser Privatsee am Campingplatz, den wir am zweiten Abend bei schönstem Wetter auch wieder alleine genießen dürfen
Im Planetarium warten wir in der Ausstellung bevor unser Vortrag „Vom Urknall bis heute“ beginnt.

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