BAMS – die Dritte

Nach Grand Halleux und Waimes macht die Belgische Ardennen Marathon Serie (BAMS heißt hier als nicht “Bild am Sonntag”) dieses Wochenende Station in La Reid und wir sind wieder dabei. Damit es sich lohnt, reisen wir am Samstag bereits nach Belgien und starten vom Campingplatz in Spa (ja, genau,… da wo das Formel 1 Rennen stattfindet) gegen 17:30h auf eine Eingewöhnrunde. Ein kleiner Schauer wird im Supermarkt abgewartet, dann wird es zu einer spontan abgewandelten Tour, die uns zum Aufwärmen einen Serpentinenweg hochführt.

Der Campingplatz ist gut besucht – wir waren im Herbst schon mal hier – da war NIX los. Dafür ist jetzt die angeschlossene Kneipe auf und es gibt zum Abendessen Garnelen-Kroketten und Lachs (und Bier ;-)).

Campingplatz Spa d’Or

Am nächsten Morgen machen wir uns mit Karlchen und noch etwas verschlafen auf zur Start-Ziel-Area nach La Reid (20 min Fahrt). Geil (!): für uns “Camper” ist ein separater Bereich eingerichtet – sogar mit eigenen sanitären Anlagen 🙂 so ein Luxus! Nachdem wir den besten aller Stellplätze belegt haben, werden die Bikes ausgepackt und wir fahren die Blaue Route ab – eine ausgeschilderte Tour  über 37 km – man sollte die gps Daten parallel nutzen, die Schilder sind nicht wirklich zuverlässig – die Tour aber typisch belgisch: abwechslungsreich und nix für Weicheier.

Stellplatz in La Reid ca. 300m vom Start (und dem Grill) entfernt

Pfingstmontagmorgen beginnt wieder der eklige Teil des Unternehmens: Aufwachen mit dem Bewusstsein, das man sich bald Quälen wird, Reinhorchen in den Körper – was sagen die Beine, was der Kopf … irgendwie kommt als Antwort nie ein klares “alles super, hau rein” :-/. Die Zeit muss totgeschlagen werden, die Bikes sind vorbereitet und außer einem Kaffee und der obligatorischen Ration FitRabbit will mal wieder nix die Speiseröhre runter … so geht das nicht – wenigstens noch einen der superleckeren Riegel von Hammer (choco chips) reingezwängt, fünfmal die Toilette aufgesucht (jetzt kann doch gar nichts mehr rauskommen) und endlich gehts auf zum Start. Auch hier wieder das leidige, – wo muss ich hin – bin ich hier richtig – warum stehen eigentlich so viele vor mir … naja, die Belgier wissen was sie tun und schicken uns wieder in überschaubaren Startblöcken auf die Reise. Diesmal allerdings in einer schon eher ruhigen Gruppe, die uns leider auch 15 km nach dem Start noch in die ein oder andere kleine Warteschleife aufgrund von Stau schickt (mmmhhh – Optimierungspotentiale).

Die Strecke ist echt hart und hat es in sich, wenn auch technisch nicht so schwierig wie in Waimes ist sie aufgrund der steilen Höhenmeter und wegen der Abfahrten, die einen nie die Freude der Geschwindigkeit spüren lassen, sondern die Angst am nächsten Baum hängenzubleiben, sehr fordernd. Zum Glück waren wir vorgewarnt aufgrund der Durchschnittsgeschwindigkeiten der Vorjahre – SCHNELL fährt man hier irgendwie nie. So komme ich nach geschlagenen 3:05h für gerade mal 47km mit einem knappen 15-er Schnitt ins Ziel, völlig ausgepumpt, mit Krampfansätzen und der Überlegung, dass die längeren Distanzen von 65 und 95 km außerhalb meiner Vorstellungskraft und wohl auch meiner Fähigkeiten liegen …

Harald macht nach 40 harten km Bekanntschaft mit der belgischen Mentalität – sehr nett solange keine Startnummer am Lenker hängt – und wird vom schmalen Trail in den Abhang gedrängt. Ein deftiger Pferdekuss hindert ihn am Weiterfahren, ohne Druck auf dem Pedal kommt man diese Hänge nicht hoch … er muss ein DNF verzeichnen 🙁

DNF= did not finished

Unerwartetes zeigt die erste ausgehängte Ergebnisliste mit den jeweils ersten 5 jeder Kategorie: mein Name erscheint an 4. ter Stelle – es ist mir gelungen aus dem zweiten Startblock vorzufahren – der Wehrmutstropfen: es fehlen nur 5 sek auf Platz 3, aber diese Gegnerin ist eben 5 min vor mir gestartet … Macht nix: ich bin zufrieden und so langsam können wir zum angenehmen Teil übergehen. Harald testet weiter die verfügbaren Biersorten und ich lass mir einen Puddingkuchen schmecken. In weniger als 3h sind wir nach ereignis- und stauloser Fahrt am frühen Abend wieder daheim.

Schon wieder hat uns Belgien ein gelungenes Wochenende beschert, trotz der etwas merkwürdigen Wettervorhersagen: Mainz 28 Grad, La Reid 18 Grad … zum Biken konnte es besser nicht sein und von Regen blieben wir verschont.

Gwenda

Hier noch ein paar Fotos ohne Karlchen (muss ja auch mal sein). Kaffeepause in Theux, Handouts vom Marathon: für 22 € gab es ein T-Shirt und ein Bandana!, abendliche Rennvorbereitung: Würstche und Bierche, cooles Spielzeug für Kids

Eine Antwort auf “BAMS – die Dritte”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert