Irgendwie haben wir es uns schon gedacht. Trotzdem komisch – da Italien definitiv zum 03.06 aufmacht und auch sonst alle Zeichen auf Lockerung stehen (ob aus Gründen der Viruskontrolle oder aufgrund des Drucks der Tourismusindustrie sei mal dahingestellt), waren wir uns einige Zeit ziemlich sicher, dass das mit der Fähre am 02.06 klappt. Pustekuchen. Offiziell finden wir jetzt über das auswärtige Amt den 15.06 als neuen Termin, andere Traveller haben sogar den 01.07 genannt bekommen.
Mund abwischen – weitermachen (in unserem Fall: weiterreisen und zwar zwangsläufig weiterhin durch Griechenland). Macht aber nix: Griechenland hat auch für uns immer noch viel zu bieten. Das haben wir schon in den letzten 14 Tagen erkannt, in denen wir wieder wahnsinnig viele, tolle Eindrücke aufsammeln konnten, weiterhin genießen wir die wirklich eindrückliche Ruhe, sobald wir uns von Besiedelungen oder Sehenswürdigkeiten minimal entfernen.
Beispiel Galaxidi: lebhaftes Örtchen an der Küste, mit Café-Promenade, Hafen mit eigenem Entenhaus, alte Windmühle für Sightseeing. Super, um Karlchen abzustellen und auf Bikerunde zu gehen. Nachher fahren wir ca. 3 min und finden wieder eine Badebucht. (Mmh vielleicht ist dieses Beispiel doch nicht so gut: gegenüber ist eine Fischfabrik, es fahren ca. 15 Autos während wir dort stehen vorbei, zwei Kinder gehen Angeln UND es stehen zwei Camper dort (der Siggi aus dem Vogtland -fb:spweltenbummler- und sein komisch geformter, schweigsamer Gelegenheitsmitfahrer aus Österreich).
Beispiel Delphi: an der teilgeöffneten Ausgrabungsstätte (Apollotempel, Theater, Stadion,… keine Ahnung was sonst noch alles, wir waren etwas fuß- und trümmerfaul *schäm*), laufen ca. 10-20 Menschen rum. Der nächste Ort Arachova brummt vor Leben – es ist Sonntag, alle sind bummeln und shoppen – kein Mundschutz, kein Abstand, hier ist es eng auf Straßen und Bürgersteigen. Schrecklich … soviele Menschen … schnell was einkaufen und Karlchen durchmanövriert. Keine 3 km außerhalb an einer kleinen Kapelle, die totale Ruhe und ein grandioser Ausblick, der sich im Laufe des Abends und der Nacht so wunderbar gestaltet und verändert, besser als jeder Film. Damit wir uns nicht vorkommen, wie nach einem Atomkrieg, kommt morgens ein Hirte vorbei und eine ebenfalls komisch geformte Frau mit ihrem Personaltrainer (Warmlaufen um die Kapelle – sollen wir ihr verraten, dass das keiner Stadionrunde entspricht?).
Es ist der 01.06, der Tag, an dem einige Campingplätze wieder eröffnen dürfen. Wir brauchen ihn zwar nicht (wofür auch) trotzdem lotsen wir Karlchen auf den Apollon-Camping bei Delphi. Wir müssen nicht erwähnen, dass wir die einzigen Gäste sind, oder? Nach Biketour und Wäschewaschen bekommen wir Besuch von einer Ziegen- und Schafherde, weil es regnet fällt der Besuch der Souflaki-Bude heute aus, es wird wieder daheim gegessen, schmeckt eh viel besser!
Jetzt fällt mir auf, dass ich kein Ancient-Delphi-Bild in meiner Sammlung habe…, na sowas, nachher glaubt uns keiner, dass wir da waren. Muss ja keiner wissen, dass wir es nicht bis zum Orakel (=Apollotempel) geschafft haben. Da muss sich doch noch was finden lassen:
Jetzt bekomme ich so langsam doch echt Fernweh…
Zum Glück gefällt es euch in Griechenland so gut!
Ja, wir können uns nicht beschweren, auch wenn das Ende jetzt mit großen Schritten näher rückt….
Das ist gut, dass das Ende näher rückt