Manchmal kommt es eben genau wie man denkt. Wir sind aus dem Rennen bevor es begonnen hat, aber irgendwie war das ja eh der Plan.
Es fing schon so an… das Briefing in Lom wurde von 20:00h auf 22:00h verschoben … d.h. wir kommen mit Karlchen gegen 23:00h zurück zum Campingplatz und prompt stecke ich Karlchen, bzw. sein Trittbrett so in den Sand, das wir festhängen. Na toll. Vorwürfe brauche ich jetzt nicht, wie wäre es mit den Keilen, damit wir wieder rauskommen?
Es werden nicht mehr viele Worte gewechselt, noch etwas Kühlschrank plündern und dann ins Bett, schließlich müssen wir morgen kurz nach 07:00h wieder in Lom sein, MTBs unterbringen, Gepäck abgeben, Karlchen parken (*heul*) und gegen 09:00h gehts los. Wie vorhergesagt regnet es. Wie nicht vorhergesehen stehen wir (Luft-)pumpend am Start während sich der Tross in Bewegung setzt. Nützt nichts – wir müssen den Schlauch wechseln und freunden uns dabei schon mit dem jungen Besenwagenfahrer an. Etwas verspätet gehen wir auf die Strecke, nächster Stop in 59km Feedingstation. Reden ist überflüssig, wir treten und leiden schweigend vor uns hin. 10km hinter der Feedingstation geht der Abzweig zum Gipfel Dalsnibba. Bei 8 Grad und durchnässt gibt es zwischen uns keine Diskussionen: der Gipfel wird rechts liegengelassen. Mit diesem move sind wir back in the pack. In endlosen Kurven gehts später von 1000hm hinab zum berühmten Geirangerfjord, allerdings im stop and go- Tempo … warum hat man nicht geheimgehalten, dass es hier tolle Views gibt? Wie furchtbar: hunderte Autos, Camper und Busse schrauben sich hoch und runter und zu allem Überfluss liegt unten die Aida und ihre Bewohner machen die Gegend mit eBikes und eAutos auch nicht wirklich angenehmer. Die eS reißen die Sache nicht raus: auch hier liegt wieder Diesel in der Luft , vom Genießen der wilden Natur, von Stille und Gelassenheit ist man hier weiter entfernt als im Mainzer Volkspark.
Wir hetzen durch das Tourikaff (Geiranger) um wenig später im 600hm Anstieg (10%) mit den anderen Fahrern zu schwitzen. Man entledigt sich der Regenklamotten und macht Stopps für Fotos oder tut nur so, Hauptsache mal kurz verschnaufen. Oben wieder Jacke an und runter zur Fähre, die uns fast bis nach Valldal bringt.
Im Hotel werden wir superfreundlich empfangen und feiern einen ersten Tagessieg, indem wir die Waschmaschine als erste entdecken und besetzen :-)!
Da es während des Abendessens, (they totally underestimated the amount of food needed) wieder anfängt zu regnen, bleiben wir mal gepflegt Indoor und trinken alkoholfreies Bier im Hotelzimmer (alkoholisches wird sonntags in Norwegen nicht angeboten … komische Sitten hier).
Mal sehen was der morgige Tag bringt. Laut Veranstalter sollen wir im Laufe des Tages über die Trollstiegen fahren und ab 21:00h im Racemodus wieder zurück ….(?) … unser Plan sieht anders aus ;-).