Ein morgendlicher Stadtbummel durch Flensburg begeistert uns für die Stadt, leider mussten wir aber unverrichteter Dinge weiterziehen: im örtlichen Radgeschäft gab es weder Regenhose noch Überschuhe. Wir wollen uns rüsten, denn wenn man alles hat, wird es am Ende gar nicht so schlimm… :-/
Nach einigen hundert Kilometer weiter nördlich werden wir dann aber fündig bei einem ziemlich coolen alten Herren – jetzt sollte uns auch Regen nicht mehr ganz so viel aus machen.
Um 23:30h geht die Fähre in Hirtshals, spätestens 22:30h soll man beim Check-In sein. Da es bei unserer Ankunft 15:00h ist können wir ausgiebig die Umgebung erkunden. Neben den netten Fisch-Cafés am Wasser sind für Harald die Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg das interessanteste … ich glaube er hat gar nicht gemerkt, wieviele km er durch die Dünen und Läufgäben gewandert ist. Museum und Leuchtturm bleiben links liegen – das angrenzende Hotel schenkt dem Wort „Hotelbunker“ eine ganz neue Bedeutung … es hat tatsächlich große Ähnlichkeit mit den niemals zum Einsatz gekommenen weitlaufenden, unterirdischen Gemäuern, die erst nach 1944 fertig wurden und irgendwelche französischen Kanonen dienen sollten.
Wir finden einen wunderschönen Platz zum essen und etwas ruhen und ziehen dann los zur Autoschlange. Erst steht man vor dem Check-In dann dahinter. Gefühlte hundert Stunden schauen wir mehr oder weniger entgeistert zu, wie unglaublich viele Autos auf die Fähre eingewunken werden. Wir sind als viertletztes Autos dran, dürfen aber vorwärts rein (*puuuh*).
Kaum ausgestiegen werden wir vergiftet – von den ganzen Autoabgasen und jetzt kommt auch der schreckliche Dieselgeruch der Fähre dazu. Keine 3 Minuten später gehts los. Das Ding ist echt schnell, aber leider doch viel zu langsam. Jede Minute zieht sich wie Kaugummi ich stehe draußen frier mir den A… ab und starre hochkonzentriert auf das Stückchen Horizont, welches vom Vollmond erleuchtet wird. Man weiß echt nicht, ob einem vom Schwanken, vom Dieselgstank oder von kotzenden Kindern schlecht wird. Nach einer Ewigkeit sind wir endlich da – warten wieder endlos bis wir superprofessionell rausgewunken werden – das haben die Jungs echt drauf. Ehrlich gesagt wundere ich mich ein bisschen, dass es alle Menschen wieder runter schaffen und ihre Autos wiederfinden …
Wir fahren noch ca. 45 min bevor wir gegen 3h nachts über eine schmale Holzbrücke und handtiefen Schlaglöchern zu einem etwas abgelegenen Grillplatz gelangen, der uns als Nachtlager dienen soll. Krassgeil direkt am See – aber da haben sie ja genug von hier in Norwegen – wir sind nämlich tatsächlich endlich da: in NORWEGEN!