Eigentlich wollten wir auf unserer Reise ja alle großen Städte großräumig umfahren – durch Patras müssen wir aber durch bzw. vorbei, um Richtung Norden zu kommen. Wir könnten hier die Fähre nach Italien nehmen, aber wir wollen noch zu den Meteora-Klöstern, die wir im November wetterbedingt ausgelassen haben. Park4Night bietet uns in den südwestlichen Vororten der 200.000 Einwohner-Stadt einen ruhigen Übernachtungsplatz an, den wir zielgerichtet ansteuern. Auch entkommt man hier mit dem Bike relativ zügig dem Großstadtverkehr und wir können Karlchen unbesorgt für ein paar Stunden alleine lassen. Wir kommen nachmittags mit einer jungen Deutschen in Elternzeit ins Gespräch, die einen Griechen geheiratet hat. Sie bauen gerade einen Bus aus und wollen ebenfalls ein paar Wochen/Monate unterwegs sein. Da Tinas Frischling bald ins Bett muss, lädt uns ihre Schwiegermama Teodora spontan auf ihre Terrasse ein, wo wir mit Wein, selbstgebackenem Brot, Feta, Fischfrikadellen uvm. gefüttert werden. Wir können uns mal wieder nur ungenügend revanchieren, ein Glas selbstgemachte Marmelade (nicht von uns, sondern vom Camping Ionion Beach mitgebracht) sowie ein Fläschchen Mavrodaphne, mehr haben wir nicht zu bieten.
Zwei schöne Biketouren fahren wir von Patras aus – zunächst von Parailia aus eher flach ins Hinterland und ab der Weinkellerei Clauss kurz und steil hoch zum 700 Jahre alten Kloster Moni Omplou. Glück mit dem Wetter haben wir auch, der Wind hat auf Südwest gedreht und ist dementsprechend nicht mehr so eisig, wie in den letzten Wochen. Wir knacken sogar kurzzeitig die 20 Grad – Marke. Einige Bekannte leiden ja gerade auf Mallorca unter dem Starkwind, ärgerlich wenn man nur ein paar Tage Urlaub hat. Ab und zu werden wir demütig und haben ein schlechtes Gewissen, aber nur manchmal und auch nur ganz wenig.
Anscheinend gibt es hier auch eine Radfahrerszene, denn wir sehen tatsächlich den ein oder anderen Rennradler, einen liegengelassenen, kaputten MTB-Schlauch sowie ein paar Reifenspuren auf den Pisten.