Zurück auf dem Festland geht es wieder zum Luxuscamping „Ionion Beach“ – u.a. ist Grauwasser- und CH-Toi-Leeren angesagt; im Grunde der einzige Grund, warum wir Kefalonia nach einer Woche verlassen haben. Etwas wehmütig sitzen wir auf der Fähre, denn mindestens noch eine sensationelle Tour hätten wir hier noch fahren wollen/können, aber das Wetter war dann doch ungemütlich. Zurück lassen wir einsamste Straßen und Pisten, tolle Standplätze, nette Tavernen, einen sensationellen Easy-Wash und ausnahmslos freundliche und hilfsbereite Menschen.
Nach dem angesagten Schlechtwettertag mit (anstrengendem) Spaziergang und (zugegeben, weniger anstrengenden) Chillen, geht es dann am Folgetag wieder auf das Bike und wir fahren zunächst zum Kastro-Kyllini, dem einzig nennenswerten Anstieg in der Umgebung und uns schon vom November bekannt. Da es im Winter sehr wenig geregnet hat, fahren wir jetzt aber deutlich mehr off-road – wenig technisch, aber manchmal holperst dann doch. Für eine weitere Tour setzen wir uns in Karlchen und fahren eine halbe Stunde (!) zur Ausgrabungsstätte „Ancient Elis“ wo wir am Museum unseren Startpunkt wählen, um unsere erste vier Stunden Tour des Jahres in Angriff zu nehmen.
Gut, dass es inzwischen erst nach sechs Uhr dunkel wird, denn am PC geplante Touren haben immer einen gewissen Unsicherheitsfaktor. So auch heute: Unvermittelt endet die asphaltierte Straße… sie wurde wohl vor einigen Jahren weggespült und nicht wieder repariert. Mit 4wd-Pickups kommt man durch den Fluss, aber wir müssen laufen und folgen anschließend den Fahrspuren durchs Flussbett. 5 km – Umweg sind eigentlich nicht viel, aber vielleicht hätten wir was frühstücken sollen. Aber wir sind ja noch jung und lernfähig.
Auch den Höhenmeterangaben von All Trails und Komoot kann man nicht immer vertrauen: In den letzten Wochen konnten wir davon ausgehen, dass wir immer 10 Prozent weniger HM fahren mussten, als angegeben. Heute mal 20 Prozent mehr… Versteht kein Mensch, allerdings denken wir uns, wie das wohl in der Vor-GPS-Zeit war. In ca. 20 Minuten ist eine Tour geplant, mit Papierkarte wäre das abendfüllend gewesen – wobei es hier außer einer 1:200.000 Peloponnes-Karte nix gibt…
Heute wagen wir uns mal weiter ins Landesinnere – da sollte es einen tollen Eichenwald geben, hieß es. Zweieinhalb Stunden haben wir mit dem Auto für knapp 80 km gebraucht – vielleicht hätten wir die längere Streckenvariante wählen sollen, dann wäre uns die ein oder andere Rüttelpiste und enge Ortsdurchfahrt erspart geblieben. Gelohnt hat es sich nicht – ein ausgestorbener Picknickplatz unter ein paar blattlosen Eichen, mehr haben wir nicht gefunden. Die sehr raren Informationen über „den größten Eichenwald des Balkans“im Internet hätten uns Warnung sein müssen. „Sometimes you win sometimes you learn“, lesen wir auf einem Schild einer Bar, in der wir auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz einkehren.