Adieu Istanbul

Bett, Dusche, Heizung, FERNSEHER (!!) … Schluss mit Chillen. Der Jahreswechsel ist geschafft. Wie erwartet kennt Chris nur interessante Menschen und der Abend / die Nacht vergeht wie im Fluge, immer zwischen deutsch und englisch hin- und herwechselnd und in meinem Fall auch mit wechselnden Getränken. Harald bleibt beim Bier – einerseits gesund, andererseits fehlt die Entscheidungszeit und in einer langen Nacht summieren sich die Biere/Stunde …. ;-).

Unser Plan den Rest der Silvester-Nacht im eingeparkten Karlchen zu verbringen, wird umgesetzt. Da wir es irgendwie geschafft haben, an die Gasflaschen zu kommen, erfrieren wir dabei auch nicht.

Nach wenig Schlaf treibt uns der Drang nach einer Toilette (man muss ja nicht ohne Not die eigene „verschmutzen“), gegen 10:00h ins nahegelegene Café. Zwei Spiegeleier, drei Kaffee und 45 min Katze-kraulen später, melden wir uns bei Chris, treiben ihn aus dem Bett und erleichtern ihn um Reste (in erster Linie Bier, aber auch Nudel- und Kartoffelsalat). Die anderen schlafen noch und da wir auf Samtpfötchen rein- und rausschleichen, werden sie auch nicht wach. Wir lassen grüßen!

Die große Aufgabe steht jetzt bevor: das Ausparken! Aber geübt im Gucken, Zeichen geben und laaaangsam Rückwärtsfahren meistern wir das echt SOUVERÄN. Ein bisschen zögern wir beim Auffahren auf die Brücke, da wir die vielen Verbotsschilder im Vorbeifahren einfach nicht schnell genug entziffern können. Etwas ratlos halten wir und fragen einen der zahlreichen Polizisten „no problem“.

Also … alles viel einfacher als befürchtet, jetzt kann nix mehr passieren, denken wir, denn wir haben ja auch das „Pickerl“ gekauft und aufgeladen, von dem die Autobahn-Maut beim Durchfahren der Tollstations abgebucht wird – und es ist ja auch nicht so teuer. So die Theorie.

Wir passieren, ich glaube, insgesamt 5 Stationen und sind am Ende komplett verwirrt.

Bei der ersten bezahlen wir 188 TL (fast 30€) in bar, die Kreditkarte wird nicht akzeptiert, wir müssen, obwohl eine Person unser Geld entgegennimmt einen Knopf drücken und ein Ticket ziehen, bevor die Schranke hochgeht. HÄHHH… wofür jetzt das Ticket, wofür haben wir bezahlt und warum so viel??

Nächste Station: diesmal wählen wir direkt die Bezahl-Spur, diesmal funktioniert die Kreditkarte, keiner will unser Ticket, wir bekommen auch kein neues und die Dame öffnet die Schranke.

Nächste Station: versuchen wir es nochmal mit der Automatic-Spur. In einer von dreien ist die Schranke grad oben – nehmen wir mal die. Schwups sind wir durch. Wurde jetzt was abgebucht, wenn ja wieviel, oder war die Ampel rot – was hieße, dass unser Guthaben aufgebraucht sei. *keine Ahnung*

Nächste Station: Automatic-Spur – leider diesmal nur geschlossene Schranken. Diesmal wird ein Betrag angezeigt (booaaah schon wieder 99 TL) – die Schranke geht hoch und die Ampel wird kurz danach rot. A ha(?)… müssen wir jetzt innerhalb 7 Tagen nachzahlen? Und wenn nicht? Wir haben keine Ahnung – ärgern uns aber über insgesamt 350 TL (über 50€!) – das ist ja wie in Griechenland :-(.

Wir fahren recht lang und weit, da echtes Scheißwetter ist und was kann man da besseres machen, als möglichst weit Richtung besserem Wetter zu fahren. Gerade noch vor Sonnenuntergang finden wir unsere Bleibe auf einem Ganzjahrescampingplatz, mit Strom für den Heizlüfter und gaaanz heißer Dusche. Es gibt noch etwas Suppe aus dem örtlichen Supermarkt zum Nudelsalat und dann ab ins Bett. Glücklich sinken wir in die gewohnten Federn, wohlwissend, dass wir jetzt endlich wieder richtig schlafen können und einiges davon nachzuholen haben. *schnarch*

Am ersten Tag nach Istanbul scheint die Sonne, aber es ist schweinekalt. Wir machen 3 (!!) lange Spaziergänge, um Ruhe und frische Luft zu genießen, zum Radfahren ist es einfach zu rattig. Wir beraten uns wie es weitergeht … trockene Tage draußen verbringen… an Regentagen reisen: der Plan steht!

Harald kauft das Grillfleisch und wird Grillmeister des Abends. Die Lambchops sind wie immer eine Sensation. Harald ist glücklich über seine Aufgabe und den sicheren Platz auf dem Balkon neben dem Bier und bekommt auch ordentlich Lob
Wir verabschieden uns nicht nur von Chris, sondern auch von den Straßenkatzen, die in seiner Straße wohnen. Der einäugige Kater ist eigentlich immer da und hat „alles im Blick“
Es geht über den Bosporus. Die Brücken sind beeindruckend und wahrscheinlich ein Grund, warum unsere Reise so teuer wird.
Karlchen findet mit dem Sonnenuntergang seinen Platz mit Blick aufs Meer
Erster Spaziergang: nach links. Wir sind dick eingemummelt. Links im Bild sitzt eine Meerjungfrau auf dem Felsen:
Jetzt rechts im Bild….
Zweiter Spaziergang: nach rechts. Das Licht ist toll und der Regenbogen ohne Regen begleitet uns während der ganzen Strandwanderung
Wir eröffnen ein neues (Foto-) Album „Fundstücke“: der eitle Schlumpf wird Eintrag Nummer eins
Ich mache ungefähr hundert Fotos vom Sonnenuntergang. Ob das hier jetzt das Beste ist… ich glaube nicht… Auf dem Rückweg werden wir zweimal von Türken angesprochen, der erste kann kein Wort Englisch oder Deutsch ist aber unglaublich mitteilsam und nett, der zweite spricht uns auf deutsch an und hatte mal einen „Liebling“ in Hamburg. Alle voll nett !
Nach lecker Essen (dritter Spaziergang) wird die Route für morgen geplant (60 km mit den Bikes, denn es soll nicht regnen und unglaubliche 8Grad warm werden – also 3 mehr als heute!) und dieser Blogbeitrag geschrieben

2 Antworten auf “Adieu Istanbul”

  1. Schön einmal wieder von Euch zu lesen! Genießt es wieder mit dem Karlchen weiterzufahren! Bei uns neigen sich die Ferien dem Ende, am Dienstag geht es wieder los! Ganz liebe Grüße an Euch….
    Kennt Ihr von Bosse, das Lied Istanbul? Musste beim Hören an Euch denken, Eure Isabel

    1. Nein, kennen wir nicht…da müssen wir wohl mal reinhören. Jetzt warten wir erstmal auf die Fähre am Mittwoch, hoffentlich geht’s dann bald im Karlchen weiter. Lieben Gruß zurück.

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