Türkei – Jahreswechsel

Nach einer weiteren Woche Istanbul geben wir mal wieder ein Lebenszeichen von uns. Nach Weihnachten wurde es hier kalt und regnerisch und da kam uns die warme Wohnung natürlich entgegen. Wir haben es aber wieder bestätigt bekommen: Großstadt ist nichts für uns: zu viel von allem. Als Kulturbanausen fragen wir uns zudem, ob es sich lohnt, sich in eine Warteschlange zu stellen und bei kühlen neun Grad eine halbe Stunde auf den Eintritt in die „Sehenswürdigkeit“ (ja, wir wissen, dass die Hagia Sophia von innen sehr beeindruckend sein soll) zu warten – zudem wir in Griechenland immer alleine durch die Trümmer watscheln durften. So besuchen wir viele touristische Attraktionen nur kurz oder gar nicht. Deshalb verstreichen die Tage recht ereignislos – zum ersten Mal auf unserer Reise haben wir (fast) nichts zu erledigen. „Müßiggang“ sagte man früher, „Homing“ nennt man das wohl in Neu-Deutsch. So schauen wir tatsächlich nach einem halben Jahr wieder in die Glotze und geben uns dank Netflix die drei Stunden „The Irishman“ von Martin Scorsese und das tolle – und kürzere – türkische Roadmovie „Limonata“. Nett sind aber auch die Restaurants, Cafés und Bars, die hier meist gut gefüllt sind. Live-Musik gibt es ebenfalls. Und die „Neujahrsstimmung“ in Istanbul ist ja auch ganz nett, meist sogar ohne Weihnachtslieder. Und bei den Entfernungen in dieser Stadt, kriegt man den Tag auch rum.
Inzwischen sind wir in ein schnuckeliges, neu eröffnetes Hostel mitten im „neuen“ Kneipenviertel von Karaköy (einem ehemaligen Hafengelände) umgezogen. Den Jahreswechsel feiern wir bei Chris in der Wohnung, Marion sowie sein Sohn mit Freundin Lotte und ein paar Medienleute/Residenten werden wohl auch da sein.

Uns fehlt das Radfahren aber schon sehr. Wir freuen uns darauf, wieder mit Karlchen unterwegs zu sein, vorausgesetzt, dass wir Karlchen ausgeparkt bekommen und darauf hoffend, dass es weiter südlich wieder wärmer und trockener wird. Unser grober Plan sieht vor, zunächst an der Westküste der Türkei in Richtung Izmir zu fahren und dann von Cesme mit der Fähre auf die griechische Insel Chios überzusetzen. Von dort soll es dann nach Piräus gehen. Mal sehen.

„Ägyptischer Basar“ im Stadtteil Sultanahmed: Die geschäftstüchtige Gewürzfachverkäuferin versorgt uns mit Zimtstangen, Sternanis, Nelken usw. für gefühlt 50 Liter Glühwein. Vielleicht sollten wir einen Glühweinstand aufmachen, gibt es hier noch nicht.
Wenn wir das Gefühl haben, dass wir hier nur Rumgammeln, schauen wir einfach den Profis zu
Es gibt nicht nur viele Katzen hier, sondern auch viele „Vintage-Läden“ sowie eine Menge Graffitis
Neben den üblichen Industriebieren finden sich auch diverse (erstaunlich gute) türkische Craft-Biere im Angebot
Selfieversuche mißlingen bei uns meist. Gut und günstig isst man in den einfachen Grillrestaurants
Ein besser gelungenes Selfie: Harald mit „Neujahrsmütze“ und Gwenda mit Besiktas- Buff. Im Hintergrund der Galataturm, davor eine der 166 Moscheen („nicht in Istanbul, nein, in diesem Stadtteil“)
Homing: Wenn der Herr statt zwölf Lambchops deren 24 mit nach Hause bringt, gibt‘s halt zwei mal hintereinander das Gleiche. Die Muppets-Weihnachtsgeschichte muss jedes Jahr sein.
Das mit den Katzen hatten wir schon, oder? Nein, sie ist nicht tot
Todo: Fähre fahren in den asiatischen Teil. Außerdem haben wir genutzt: Taxi, S-Bahn, Standseilbahn(en), Dolmus (türkisches Sammeltaxi mit multitaskingfähigen Fahrern)
Die Idee mit den Schirmen hatten wir schon mal in Trondheim gesehen
Parken Teil 1: Der steht auch schon länger dort
Gute Straßenmusiker (wie hier in der „alten“ Standseilbahn) wechseln sich ab mit weniger talentierten Künstlern (u.a. Indianer, Zwerge in Sträflingsuniformen…)
Gwenda meint, dieses Bild würde recht viel über unseren Aufenthalt in Istanbul aussagen…
So benimmt man sich in der Metro bzw. so nicht 😉
Eine Angel haben wir immer noch nicht, aber, wer weiß, was noch kommt
Parken Teil 2
Türkische Post: Erfolgreich Paket an unsere Freunde in Malkara verschickt (Glühweingewürze) und (ein paar Tage später) einen Sticker für die Autobahnmaut erworben: Ginge recht einfach, wenn man Personalausweis, KFZ-Schein und Führerschein bei sich tragen würde und jemanden fände der englisch spräche.
Bevor wir ins Hotel umziehen müssen, genießen wir noch mal die Aussicht auf den Bosporus und Sultanahmed aus der Wohnung.
Wir wünschen Euch Allen, ob daheim oder auf Reisen einen Guten Start ins Neue Jahr 2020

5 Antworten auf “Türkei – Jahreswechsel”

    1. Hallo, dir auch ein Frohes Neues Jahr und nachträglich noch alles Gute zum Geburtstag. Sind auf dem Weg nach Süden, hoffentlich haben wir den Temperaturtiefpunkt hinter uns. Wir jammern auf hohem Niveau.

  1. Sehr cool, dass Ihr mich in Istanbul besucht habt und trotz des miesen Wetters bis zur Silvesternacht durchgehalten habt. Es war schön, mit Euch zu feiern und Harry hat hier als bester Lammkotelett-Griller der Stadt Eindruck gemacht. Integration gelungen!

    1. Danke dir für die schöne, warme Wohnung und die Gastfreundschaft. Wir haben viele, coole Orte gesehen und sehr interessante Leute kennengelernt. Auch wenn wir nicht viel Radfahren konnten haben wir doch einige Höhenmeter gemacht. 🙂

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