„Great Expectations“

Seit dem letzten Artikel ist nicht viel passiert. Wir sind noch zwei schöne Touren in die Berge gefahren – sehr ruhig – schwitzen beim Hochfahren, frieren beim Runterfahren (i don‘t like it) – schöne Farben und weite Blicke – Aufwärmen in der Sonne unten am Strand bei Karlchen – heiße Dusche und Ingwertee (ich) – ausruhen, lesen, einschlafen (Harald).

In der Rubrik Pleiten, Pannen Pech können wir einen weiteren Eintrag verbuchen: zwei Kurbelumdrehungen – huch – was ist das? – auf einmal hängt an meinem linken Fuß meine Kurbel. Vielleicht werde ich in hundert Jahren zu einem gutem Mechaniker, wenn ich alle Fehler einmal gemacht habe. Die Kurbel wird festgezogen, die Konterschraube vorne ist leider verlustig gegangen: ein Projekt für den nächsten Tag. Im dritten Bikegeschäft in Alexandroupolis sind wir erfolgreich. Sie haben nicht nur das Ersatzteil sondern auch einen Chef der weiß was er tut und seinem Lehrling erklärt, dass man erst die Konterschraube und dann die beiden Kurbelschrauben festzieht – mit einem Drehmomentschlüssel auf 13Nm eingestellt, weil der letzte Ruck etwas mehr wird. Ich liebe gute Mechaniker.

Jetzt steht die Türkei an. Wir sind gespannt:


1. auf die Grenze: kommen wir rüber auch ohne beglaubigtes Dokument und Originalpapiere, die beweisen, dass wir dieses Auto rechtmäßig fahren
2. auf unsere erste Station Malkara: werden unsere türkischen Freunde uns wirklich empfangen und uns mit lamb-chops verwöhnen?
3. auf freies Campen: werden wir uns sicher fühlen?
4. auf den Campingplatz vor Istanbul: können wir dort vielleicht einiges „einlagern“
5. auf Istanbul: wird Chris es schaffen, dass wir diese Großstadt nicht nur nicht umfahren, sondern auch einiges sehen, erleben und die Zeit dort genießen können? Ohne Chris würden wir dieses Abenteuer nicht wagen – das ist schon mal klar. Alle sagen, dass Istanbul vom Verkehr der wahre Horror sei, der gute Mechaniker rät uns eindringlich nicht mit dem Rad in die Stadt zu fahren – andererseits schwärmen alle, die wir getroffen haben von den tollen Märkten und historischen Bauwerken und der Atmosphäre dieser Stadt überhaupt. Istanbul = Konstantinopel = Byzantion die Brücke zwischen Orient und Okzident einer der geschichtsträchtigsten Orte überhaupt, Topkapipalast – Hagia Sophia … wird sind soooo gespannt und erwartungsvoll. Hoffentlich kommen wir über die Grenze (siehe Punkt 1).

Streckenplanung per Gpsies/Open Street Map: Überraschende Offroadabschnitte im Hinterland von Alexandropoulis
„Spurrillen“ inklusive
Meist aber tolle Straßen mit Fernblick – „verkehrsarm“ wäre untertrieben
15 Grad Lufttemperatur – in der Sonne lässt es sich aber aushalten. Ab 16.00 Uhr wird es aber dann doch kalt. Das Zwiebelprinzip führt zu erheblichem (Rad-) Wäscheaufkommen.

6 Antworten auf “„Great Expectations“”

  1. Viel Glück für Eure Reise in und durch die Türkei.
    Das wird schon.
    Ich habe vor Ort immer nur sehr nette Türken kennen gelernt.
    Und gebt mal bisschen was von Eurer Sonne ab; können wir hier gut gebrauchen.

    1. Bisher war es schon mal sehr spannend und interessant. Den ersten Großstadtstau haben wir jetzt auch schon hinter uns, obwohl wir noch 15 km von Istanbul entfernt sind, Wir werden sehen. Lieben Gruß und schöne Weihnachten.

  2. Istanbul – Autofahren ist definitiv ein Erlebnis, auf dem Rad würde ich mich in der Stadt nicht bewegen. Außerhalb aber auf jeden Fall. Und ansonsten alles mitnehmen was geht. Uns hat es damals sehr gut gefallen. Viel Geschichte, leckeres Essen, super freundliche Menschen, etc. Viel Spaß

    1. Wenn wir erst einmal drin sind und Karlchen sicher abgestellt haben, bewegen wir uns noch zu Fuß … oder kann man da mit öffentlichen Verkehrsmitteln… na … wir werden sehen. Frohe Weihnachten! LG Gwenda

      1. Wir haben damals eigentlich fast alles zu Fuß gemacht. Nur längere Strecken mit dem Taxi – war seinerzeit mega günstig und immer sehr erlebnisreich. Euch auch schöne Feiertage. Morgen ist Weihnachtsradeln angesagt‍♀️

        1. Wir sind gestern auch Taxi gefahren (zum Zahnarzt nach Besiktas) hat auch nur 20 TL (ca. 3 €) gekostet. Die öffentlichen insbesondere die Fähren funktionieren mit der Istanbul-karte (aufladbar), das ist auch ganz gut. Laufen ist hier gut aber echt anstrengend, weil immer hoch und runter.

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