Winter…

… in Griechenland ist natürlich etwas anderes als zuhause. Allerdings sind wir inzwischen solche Weicheier, dass wir schon bei 15 Grad am Tag und 10 Grad in der Nacht erbärmlich leiden. Gerade noch rechtzeitig haben aber Anastasius und sein Team unser Karlchen wetterfest gemacht. Zwei volle Gasflaschen an Bord, genug Strom, warmes Wasser… Wir werden nicht den Kältetod sterben. Zwei neue Batterien und eine neue Wasserpumpe ermöglichen uns jetzt mehrere Tage ohne Landstrom – allerdings muss ja noch regelmäßig die Wäsche gewaschen werden. Und das kann dann schon “tagesfüllend” werden. Aber dazu kommen wir später.

Wir verlassen Pallini/Athen in Richtung Marathon. Am Schinias-Beach befindet sich eine Surfschule, nach nettem Gespräch mit Besitzer Dimitris dürfen wir auf dem Gelände über Nacht stehen und am nächsten Tag Karlchen für eine 60 km -Bikerunde alleine lassen.

Am nächsten Tag geht es Richtung Norden – Istanbul ist noch mehrere Tagesreisen entfernt – wir fahren Autobahn bis Kamena und sind schockiert über die Mautkosten (30 Euro für knapp 150 km…).

Wir haben Zeit und wollen uns am Folgetag die Maut sparen. Parallel zur Autobahn verläuft die “Service Road” auf der man nur unwesentlich langsamer unterwegs ist und man unerwartet auf den ein oder anderen POI trifft. Huch… Thermophylos… war da nicht was…. Ach ja der tapfere Leonidas mit seinen 300 Spartanern… Dann halten wir mal an… Was riecht hier so merkwürdig? Hui… da raucht es aber in der Ferne, diesmal nicht Olivenverfeuerung, sondern Thermalquellen. Gucken wir mal… Eigentlich ein toller Wasserfall mit schwefelhaltigem Wasser, aber leider ein total verwahrloster, teils verdreckter Ort mit einem verfallenen ehemaligen Hotel, welches inzwischen von Migranten (legal?) okkupiert worden ist. Was hätte man in Deutschland aus solch einem Ort gemacht?

In unserem Zielort Volos wollen wir – wie gesagt – Wäsche waschen. Froh gelaunt erreichen wir um ca. 11.00 Uhr das “Städtchen”. Leider befindet sich der Waschsalon mitten in der “Stadt” und gefühlt sind die meisten der 11 Millionen Griechen genau hier um ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen (stimmt, es ist ja Samstag). 20 Minuten schweißtreibender Innenstadtverkehr (ups…ein Mofafahrer von rechts … hoppla, was latscht die Tuss quer vors Auto … hallo, hier ist es zweispurig, nicht dreispurig) und wir steuern verzweifelt den bezahlten Parkplatz am Hafen an. Naja, 15 Minuten Fußmarsch tun ja auch ganz gut. Zweieinhalb Stunden später ist die Wäsche sauber (und vor allem trocken) und wir flüchten drei Orte weiter und…. wir haben unsere Ruhe. Gladbach schlägt Bayern vor den Augen dreier griechischer Rentner und uns, wir übernachten an einem einsamen Strand. “Umgeben von Natur” nennt das Park4 Night demnächst… So geht ein Tag auch vorbei. Wie schaffen es die Leute in einen Tag noch acht Stunden Arbeit unterzubringen?

Vom Camping Sikia machen wir uns auf unsere nächsten beiden Bikerunden (jeweils ca. 50 km / 1000 hm; gut für die Statistik). Aus kurz-kurz ist inzwischen kurz-lang geworden. Unser SUP kommt auch mal wieder zum Einsatz, bei Windstille ist es in der Sonne tatsächlich noch schön warm – und das Wasser hat immer noch die Wärme vom Sommer.

Zwischenstopp im “Coffee & Bike”. Das sind mal coole Toiletten-Schilder, oder? Self repair- meine Schaltung dankt es mit leichteren Schaltvorgängen…
An der Surfstation brauchen auch die Harten der Harten etwas Wärme nachdem sie auf dem dem Wasser waren ;-). Unsere (mehr Haralds) Surfervergangenheit lässt grüßen ….
Dimitris meinte “not possible – to steep”, wir “wenn ein Auto hochkommt, geht es”! Es war gar nicht sooo steil …. Aber bei den Ausblicken merkt man den Anstieg ja nicht so.
Heiße Quellen – stinken nach Schwefel (faule Eier). Der ukrainische (?) Lkw-Fahrer lässt es sich gut gehen, wie in einer Wellness-Oase. Sonst erinnert nix, aber auch gar nix an so eine Oase – vollkommen abgewrackt und das Flüchtlingsheim mit einem Haufen Mülltonnen direkt davor – “in the middle of nowhere”. Woanders wäre hier ein Luxusschuppen.
Wäsche waschen ist tagfüllend!
Auf der Suche nach dem perfekten Standplatz. Rechts Süß-, links Salzwasser. Im Süßwasser könnte man sich waschen … könnte… aber es ist sch…. kalt. Wir wärmen etwas Wasser im Karlchen. Mit der neuen Batterie und der Wasserpumpe GEHT DAS! ungeahnter Komfort, fast Luxus 🙂
und das ist er dann: unser Standplatz. Karlchen-Suchbild.
hier sind wir dann schon auf dem Campingplatz Sikia. Karlchen steht ca. 10 m entfernt und Gwenda geht mal ein bisschen schwimmen. Das Wasser ist wärmer als die Luft.
Wir fahren schon viel Straße. Aber man kann halt schon richtig schön genießen was man sieht. Wir kurbeln auf 600-700 hm hoch…
Abends suppen wir in den Sonnenuntergang
Vom Beach am Campingplatz ist es ein kurzer Weg an der Küste entlang zum nächsten Ort Kala Negra, in dem es Restaurants und Kneipen gibt. Perfekt! We are in paradise.
am nächsten Morgen ist der Angler (mit sieben Ruten!) schon da. Wir fühlen uns bemüßigt ein “Showbild” zu machen: the perfect job!
Indiansummer in Greece
Indiansummer in Greece 2
Blick von oben … die Abfahrt wird saukalt. Gwenda hat vier Jacken übereinander, aber man kühlt schon aus, wenn man 30 min abwärts saust. Zum Glück können wir uns in der Sonne an unserem Strand wieder aufwärmen.
Wir watscheln wieder rüber in den Ort, trinken Rotwein und schreiben den Blog. Wir grüßen EUCH!! Außer euch vermissen wir nix!

3 Antworten auf “Winter…”

  1. Einfach schön habt Ihr’s. Mitte der Woche in Salzburg war das Wetter super, blauer Himmel, kalt, Liverpool hat gewonnen – also alles hervorragend. Frankfurt heute: kalt und Regen – ekelig. Aber dafür darf ich ja gleich wieder auf’s indoor Rad – kurz/kurz 😉
    Viel Spaß Euch weiterhin. Schönes Wochenende brauch’ ich ja nicht zu wünschen – habt Ihr ja 7x pro Woche.

  2. Mainz verliert auch ohne Ende….
    Egal,Hauptsache Ihr habt es schôn,
    Harry, soll Dich von Hiltrud Grüßen- sie geht erst am Januar 2021, will sich von Dir verabschieden lassen…..Gruß isabel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert