War Kobarid und die Singlespeed-WM bzw. das Treffen mit der Mainzer Delegation für uns ein Fixpunkt, so sind die Tage danach wieder vergleichsweise (vollkommen) planlos. Wohin wenden wir uns jetzt? Wo stoppen wir, wohin wollen wir, was machen wir hier überhaupt … Auf diese Fragen finden wir inzwischen immer schnell Antworten.
Ehrlich gesagt, jetzt vier Tage später, kann ich mich nicht mehr erinnern, warum wir unseren nächsten Stopp in der Nähe von Triest einlegten, aber die eigene gpsies-Route hilft bei der Erinnerung. In lebhafter, schweißtreibender Erinnerung hingegen bleiben die ersten 15 km fort von dort in Richtung Kroatien – als rechte Geizkragen, wollen wir die slowenische Maut umgehen und werden mit engsten Gassen bestraft. Irgendein Gott meint es dann doch gut mit uns und schickt zumindest keinen Gegenverkehr, damit sich die Ausschüttung unserer inzwischen ziemlich leblosen Stresshormondrüsen noch in Grenzen hält. Dieser Gott war uns noch nicht so gut gesonnen, als wir von einem kleinen Wanderparkplatz, von dem aus wir unsere mittelmäßig erfolgreiche (also abgebrochene und dann als Frei-Schnauze-Fahren beendete) Tour gestartet haben, wieder in die Zivilisation zurückfahren wollen: zwei kleine Pkw versperren uns den Weg. Nachdem die Fahrer einige Minuten unsere verzweifelten Versuche uns rückwärts zurückzusetzen beobachten, haben sie ein Einsehen und setzen ihrerseits zurück. Wir sind erleichtert.
Unten im Ort stehen wir super – sogar mit eigenem “Bad” – ein nicht mehr genutzter Waschplatz aus der Vor-Waschmachinen -Zeit. Das Schild besagt nur, dass dort Autowaschen verboten ist – von Körperwäsche steht da nix. Ebenfalls abbrechen müssen wir an diesem Abend aber auch unseren Versuch Triest zu erkunden. Kann ja keiner wissen, dass da ein Fest ist und alle Parkplätze am Hafen von Zelten und Buden belegt sind. Egal. Zurück im Örtchen trösten wir uns in einer urigen Kneipe.
In Kroatien ist freistehen nicht erlaubt. Wir finden aber bei Novigrad einen Weinbauern, bei dem wir im ziemlich unordentlichen Hinterhof, zwischen Trecker, Hund und Schuppen stehen dürfen. Sehr cool “alles provisorisch” nur mit Mühe können wir den Winzer davon überzeugen, dass wir die Weinprobe erst abends nach unserer Biketour machen wollen – schließlich verabreden wir uns um 18:30h und haben dann einen sehr interessanten, netten Abend, in der Wohnstube und dem Weinkeller. Nur doof, dass hier nix nur probiert und dann ausgespuckt werden darf – alles muss runter. Entsprechend katerig wache ich am nächsten Tag auf, aber die kalte Dusche hilft den Belzebub auszutreiben, so dass wir frühzeitig aufbrechen können nach Rabac. Istrien hat nämlich eine super Bike-Infrastruktur mit ausgeschildertem Wegenetz und einer Karte, die uns unter anderem darauf hinweist, dass es in Rabac einen Bikepark gibt, womit dieses Ziel schnell feststand.
Moderner Kommunikation sei dank, treffen wir in Rabac Familie Thane. Die Kids testen unser SUP auf der Adria und gemeinsam erkunden wir die Family-Tour des Bikeparks. Sehr schöne Stunden – vielen Dank dafür :-).
Harald und ich nehmen noch die Espresso-Route – ziemlich harte 300 hm bergauf – bevor es in einen nicht wirklich schwierigen, aber zum Teil schon recht steinigen Downhill geht. Meerblick gibt’s immer dazu. Wer mal in der Nähe ist: da muss man hin! Aber Achtung: das ist voll das Touri-Kaff. Hier lässt es sich sicher in der Saison nicht aushalten. Ich frage mich noch, wie wir hier hingekommen sind und stelle dann aber fest, dass es so ohne Touristenscharen, ein ziemlich paradiesischer Ort ist. Der Campingplatz Oliva hat “eigentlich schon zu” – aber wir verbringen noch zwei Nächte dort bevor er endgültig die Pforten für dieses Jahr zumacht. Das Wetter ist weiterhin ideal – wir sind Glücksbärchen!
Irgendwo lesen wir, dass am 12.10. ein MTB Marathon auf der Insel Krk stattfindet – passt – das nächste Ziel steht fest. „Krk’n’Roll“ ruft, dank Bike Center Rabac sind jetzt auch Gwendas Laufräder tubeless – Schlauch ist keine Alternative auf den kroatischen Flowtrails.
von uns auch ein herzliches Danke und viel Spaß bei der weiteren Reise. Eric & Co
Nix gegen Weißware 🙂
Aber absolut traumhaft bei Euch.
Solange keine Satellitenschüssel ausfährt sobald der (>7m-) Wagen steht und nen Hund rausspringt sobald sich die Tür öffnet …. geht „Weißware“ auch noch durch 😉
Ja, bissel weit weg das Wasser!