Italienurlaub

Tja mir geht‘s schon auch so wie Harald: wir sind im Urlaub, im Italienurlaub. Nachdem wir in Cannobio mal ein paar Höhenmeter gemacht haben und neben einer ruhigen, schönen Altstadt den fest in deutscher Hand gehaltenen, netten Campingplatz genossen hatten, fahren wir am Gardasee ganz untypisch nur zwei wellige, leichte Touren, haben wenig Kontakt zu deutschen Campinggästen und spazieren lieber über den Freitagsmarkt und nehmen dabei das ständig schnatternde italienisch in uns auf … und fühlen uns eben wie im Urlaub.

Anscheinend wollen wir das ein bisschen festhalten, denn auch unser nächster (und übernächster) Stop ist weiterhin innerhalb der italienischen Landesgrenzen, obwohl unser nächstes Ziel Slowenien schon ganz nah ist.

Das Restaurant Mazarack bei Caorle feiert heute (Sonntag) seinen letzten Saisontag – am Nachmittag ist es gerammelt voll, aber kein einziger Deutscher. Hier scheinen die Großstadt-/Inlanditaliener ihr Naherholungsgebiet bzw. Kurzurlaubsziel zu haben. Nicht nur der Parkplatz ist voll, auch die Bootsanlegestellen sind weitgehend belegt und auch einige Flugzeuge „parken“ auf der großen Wiesen, auf der auch Camper gern gesehene Gäste sind. Wir machen eine komische Rollerrunde – wie durchs Ried, nur mit mehr Wasser – machen einen Abstecher zum Strand, den wir rasch wieder verlassen, nachdem uns drei auffallend gleichmäßig gebräunte und gleichermaßen wenig bekleidete Männer, der nicht mehr ganz knackigen Sorte in den Dünen begegnen.

Am Abend sitzen wir dann in „unserem“ Restaurant und freuen uns über den DJ, der seine Klaviatur beherrscht, ebenso wie über Aperol und Hugo für 2€. Komisch ist nur, dass um 21:00h alles weggeräumt wird und die Gäste gegangen werden … super, dann wird das wenigstens eine ruhigen Nacht … denkste! Irgendwann gegen 23:00h geht’s dann wieder los, diesmal mit Musik, die weder in Stil noch in Lautstärke nach unserem Geschmack ist. Naja … ich würde auch feiern, wenn ich bis zum 25. April 2020 frei hätte ;-).

Morgen, Montag – wollen wir dann doch endlich in Slowenien sein. Schon vor dem ersten Kaffee fahren wir los und finden mit etwas Umstand und „man muss halt mal die Augen aufhalten!“ ein nettes Café, welches auch die ersehnte Toilette bereithält. Entspannt zoomen wir ein bisschen in Googlemaps auf dem iPad rum, als uns ein merkwürdiges 9-eckiges Gebilde ins Auge springt. Da müssen wir hin.

Gesagt, getan: 45 min später schlendern wir durch Palmanova – UNESCO Weltkulturerbe – riesiger Hauptplatz von dem große Straßen zu den 9 Türmen und vier (?) Ausgangstoren führen – wie unsere Zitadelle in Mainz nur in groß und jetzt eine Stadt mit 5.500 Einwohnern. Ich finds voll cool – auch weil selbst ich mich dort nicht verlaufe!

Das Wetter ist so toll und eigentlich haben unsere Beine auch noch gar keine Lust auf Berge, also lass uns doch noch mal schnell ans Meer fahren, wo wir gerade so nah sind. 10km vor der Küste – Klasse Stellplatz mit Swimmingpool, Dusche und nettem Gastgeber – auf die Räder und über eine lange Verbindungsstraße mitten durchs Meer auf die Halbinsel Grado geradelt. Hier ist viel Meer … und viele römische Trümmer… ziemlich cooler Ort. Craftbeer gibt’s auch in fast jeder Kneipe.

Ob wir morgen bis nach Slowenien kommen – oder wird uns Italien noch ein bisschen festhalten? Man will einfach, dass der Urlaub nie zu Ende geht.

Italienurlaub: untergehende Sonne am Gardasee. Da paddelt doch nochmal jemand raus….?!
Hier lassen es sich die Italiener am Wochenende gutgehen. Spezialität sind frittierte Tintenfischchen und Polenta
Rollerrunde im Ried…äh nee wie heißt das hier? Venetien
Craftbeer und schlaue Sprüche
„Die spinnen, die Palmariner“ … mit ihrer komischen Planstadt
Grado. Nicht nur am Meer schön.
Wir machen auch in Kultur: Die romanische Basilika von Aquileia. Sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die alten Gasthäuser haben aber auch ihren Reiz,…und… man bekommt etwas zu essen und zu trinken, wenn man höflich fragt (und bezahlt)

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