Der erste Tag … irgendwie der erste richtige Tag vom Sabbathjahr, an dem wir völlig plan- und ziellos sind. Was machen, wohin fahren, eine Route festlegen oder nach Festivals, Rennen oder sonstigen Veranstaltungen suchen, die in Schlagweite stattfinden, oder zu guter Letzt nach Touri-Attraktionen Ausschau halten, die man auf eine Liste abhakt, wie Trophäen?
Wir denken erstmal nicht darüber nach und fahren Richtung Dalsnybba (oder so?), jener Gipfel, den wir am ersten Tag wegen Regen, Kälte und Unlust ausgelassen haben – soll ja so schön sein da oben. Wir staunen erstmal welch lange Strecke wir vor nicht mal einer Woche mit den Rennrädern zurückgelegt haben und halten an einem Café. Dort ist der Abzweig zu einer Scenic-Route, welche uns auch Knut empfohlen hat (allerdings mit dem Rad, am besten mit dem MTB). Wir entscheiden uns kurzentschlossen diesen Weg zu nehmen, womit die Entscheidung gegen einen Aufstieg zum Dalsnibba gefallen ist – puuuh Gottseidank- es geht ja auch mal einen Tag ohne Schweiß und Schmerzen.
Ohne Schweiß? Denkste….nach wenigen Meter stehen wir in unserem Saft, der diesmal nicht an der frischen Luft verfliegt, sondern jedes wilde Tier im Umkreis von 10 km anlockt, denn es ist der pure Angstschweiß. Die Scenic-Route entpuppt sich als schmale Schotterpiste mit noch schmaleren Stegen – mir kommen die Erzählungen unserer Nachbarin Claudia von frei über dem Abgrund schwebenden Vorderrädern in den Sinn, bzw. gar nicht mehr aus dem Kopf. Zu allem Überfluss kommen auch ständig Autos und – noch schlimmer – Caravans entgegen, so dass wir uns von Bucht zu Bucht hangeln. Irgendwann ist Umkehren auch keine Option mehr, durch die 27 km müssen wir durch…. Aber „durch“? Durch was fahren wir hier eigentlich? Durch eine fantastische Hügel-, Berg-, Schnee-, Fels und Wasserlandschaft – durch den Nationalpark Breheimen (Strynefjellet). DAS muss man gesehen haben, wir halten also endlich an, erforschen die Wasserfälle, wandern ein wenig herum und lassen uns ansonsten einfach nur von der Schönheit der Natur ein bisschen klein fühlen.
Nach ca. 2h schaffen wir schon deutlich routinierter (oder liegt es einfach an den asphaltierten und breiteren Straßen?) die Abfahrt ins Tal, wo wir nach weiteren ca. 40km auf Landstraße zu dem avisierten Campingplatz kommen, der sich in 3 Terrassen zum Fluss Oldevatn (oder See, oder Fjord?) hin erstreckt. Am Fuße des Gletschers Jostedalsbreen…
Noch eine Schrecksekunde müssen wir überstehen, als sich das iPad in unser Hubbett einklemmt und die Sicherung herausfliegt. Jetzt wird es Zeit unser Karlchen besser kennenzulernen und so finden wir die verschiedenen Sicherungskästchen und der routinierte Nachbar zaubert eine ganze Batterie an Sicherungen hervor, die keine Wünsche offen lässt. Wir sind immer noch Rookies ;-).
HAPPY BIRTHDAY Harald.
Ich trinke heute Abend auf Dein Wohl!
VG und eine weiter schöne Reise (sieht gut aus)
Matthias
Prost und Danke!
Harald hat Geburtstag? Dann auch von uns alles, alles Liebe. Wir trinken auf dich.
P.S. Murmeltiere gibt es in Norwegen vermutlich nicht. Dafür aber Lemminge. Sehr scheu, aber niedlich.
Lemminge haben wir noch nicht gesehen, dabei waren wir heute zu Lande, am Berge und auf dem Wasser unterwegs. Wir prosten uns dann gleich zum Abendessen auch zu und denken an alle Heidischs. Drück mir die Süßen!
Wie sehen Lemminge aus…. ;-/???
@Harald – alles Gute nachträglich noch aus Ingelheim. Liest sich bislang ja alles sehr gut und klingt nach einem gelungenen Start ins Sabbatieren. Weiterhin eine schöne Wikinger-Zeit. LG