Die Fähre geht morgen 19.05.20 nicht! Plan 1 ist damit hinfällig und Plan 2 stand ja irgendwie dann doch noch nicht so richtig. Aber der Reihe nach:
Im letzten Artikel am besagten 15.05 dachten wir ja endlich Bescheid zu bekommen, ob jetzt die Restriktion verlängert wird oder nicht – ganz so einfach wars dann mal wieder nicht. Eine Nachricht kam schon mal nicht – also suchen im Internet – irgendwann muss doch etwas erscheinen. Harald hat dann auf griechenland.net einen Artikel von 15.05 / 16:40h gefunden, der besagte, dass ab Montag 18.05 die Häfen der griechischen Inseln wieder angelaufen werden und dass Personen aus Italien mit der Fähre kommend einen medizinischen Ausweis zur Einreise nach Griechenland brauchen. Diese beiden Sätze bewogen uns zu der Annahme, dass auch die Fähren zwischen Griechenland und Italien wieder Passagiere mitnehmen.
Wenig später – wir haben schon angefangen einzuräumen (Luft aus dem SUP abgelassen und verstaut) – kommt Campingplatzchefin Katharina und berichtet, dass bis 31.05 keine Fähren nach Italien gehen – sie habe mit dem Hafen in Patras telefoniert. Mmmh … Mist. Sollen wir das SUP wieder aufpumpen?
Ein Mitcamper bekommt eine Mail von seiner Fährgesellschaft, mit der eindeutigen Aussage, dass ab 18.05 wieder gefahren wird und seine Buchung bestätigt ist. Mmmmmmhh??? Ja was denn jetzt?
Katharina und ich telefonieren mit den Personen, die die Aussagen getroffen haben und versuchen den Widerspruch aufzuklären. Da die Dame der Fährgesellschaft nicht „aus dem Fenster gucken kann“ weil sie auf Kreta sitzt und sich auf Infos „aus dem System verlässt“ und sie am Telefon erst frohgemut berichtet eine entsprechende Info von der Regierung erhalten zu haben, dann einschränkt sie habe das so verstanden und dann auch noch sagt, dass nach ihrem System auch heute schon Passagiere übersetzen, sind wir uns recht sicher, dass das nicht stimmen kann.
Unser Entschluss ist schnell gefasst: wir verlassen den Campingplatz trotzdem (Samstag 16.05). Erstmal in Richtung OBEN, denn es kommt eine Hitzewelle mit bis zu 44 Grad auf uns zu.
Jetzt stehen wir den dritten Tag (Montag) hier oben auf 1700üNN bei einer Skistation – es sind auch hier über 30 Grad, aber es weht ein frisches Windchen (böig!). Wir sind schon zwei kurze Touren gefahren, kurz reicht bei der ungewohnten Höhenluft und den Temperaturen – die Landschaft ist einfach geil (nicht nur weil sie anders ist, als was wir in den letzten acht Wochen gesehen haben).
Wie gehts weiter? Naja – wir müssen jetzt die Zeit bis zum 03.06 „überbrücken“ bzw. möglichst angenehm, stressfrei, und hoffentlich mit einigen Biketouren und sonstigen Abwechslungen gestalten. Wir gehen davon aus, dass am 03.06 nicht nur die Fähren wieder fahren, sondern auch Italien wieder aufmacht – d.h. keine Quarantäne und offene Campingplätze oder zumindest keine Schwierigkeiten irgendwo zu stehen. Über die Richtung sind wir uns noch nicht so ganz im Klaren, aber tendenziell gehts nach Norden aufs griechische Festland, um dann im Juni nicht ab Patras sondern ab Igoumenitsa nach Ancona überzusetzen. Die Hitzewelle werden wir wohl hier „aussitzen“. Ab und an kommt ein Auto hier hochgefahren, um die Anlage zu kontrollieren, zweimal waren Wanderer /Picknicker da, aber sonst sind wir hier mutterseelenallein. Nicht mal Hund oder Katze gibt es hier (aber auch keine Mosquitos!).