Ruhig ist es, alle haben sich arrangiert, die Stimmung ist gut, das Wetter auch. Für einige der zwölf Camperparteien hier auf unserem Heimatplatz ändert sich gar nicht viel im Vergleich zum „Leben vorher“. Für die meisten allerdings ist es schon komisch bis blöd…wenn man schon ein fahrbares Zuhause hat, wochenlang an einem Platz zu stehen.
Dann doch auf einmal Unruhe: Samstag gibt es eine Mitteilung an alle, die in den letzten Wochen bei Botschaft oder Konsulat angefragt haben. Wer weg will soll sich mit umfänglichen Daten bis Montag 16:00h registrieren; für Donnerstag sei eine Fähre von Patras (Griechenland) nach Ancona (Italien) in Vorbereitung; die Einwilligung der Griechen stehe noch aus, aber die französische Botschaft sei aktiv. „Fahrt ihr… bleibt ihr?“ Es gibt sicherlich in einigen Unterkünften heiße Diskussionen, Abwägungen der Risiken, kommt man ohne Probleme über die Grenzen, wie stressig wird die Durchreise, hat man einen Ort, um in Deutschland seine Quarantäne abzusitzen?
Wir wissen von zwei Parteien, die wegwollen, eine hat sich umentschieden und bleibt, eine hat sich hin- und her und hin entschieden und bekommt dann letztendlich doch kein Ticket mehr: zu spät, Fähre ist voll. Man müsste eine Kabine buchen, natürlich Kosten selber tragen, selbstverständlich auf eigenes Risiko reisen und auch seine Weiterfahrt selbst organisieren. Das Angebot sei nicht Teil des Rückholprogramms. Wer weiß wieviele Kabinen die Fährgesellschaft überhaupt besetzen darf? Keine Ahnung. Die Botschaften wissen aber zumindest jetzt wieviele Personen insgesamt dringend wegwollen – vielleicht wird es weitere Angebote geben.
Wir haben uns nicht registriert. Warum nicht? Die Plätze sind begrenzt, viele wollen\müssen sicher dringender weg, in aller Eile durch Italien, Österreich und Deutschland hetzen (ok, die Autobahnen sind maut- und staufrei), um dann Michael frühzeitig aus unserer Wohnung zu werfen, zwei Wochen in der Bude zu hocken und unsere liebe Hausgemeinschaft einspannen, damit der Kühlschrank voll bleibt, Wäsche waschen im Keller erst nach WhatsApp Warnung „vorsichtig, die aus Italien machen das Treppenhaus unsicher“? Nicht zu vergessen das Risiko sich tatsächlich das Virus einzufangen, krank zu werden oder auch nicht erkrankt für weitere Verbreitung zu sorgen.
Und dann? Nach der Quarantäne… gut, Radfahren und Einkaufen dürfen wir in Deutschland auch – aber unsere Freunde treffen, im Biergarten sitzen, oder einen schönen Grillabend mit Schörlchen…geht ja alles nicht. Dann lieber hier jeden Morgen aufs Meer gucken und vielleicht bei der nächsten Biketour eine noch dickere Schildkröte finden :-)!
Vom Überlebenskünstler lernen!
Dein Rückenpanzer sieht ganz anders aus, so schwarz.
Bleibt, egal wo, aber gesund
Dieter
Ja, ihr auch, Dieter. Mal sehen wann es die nächste Chance gibt, nach Deutschland zurückzufahren. Wir warten jetzt erstmal den 15 Mai ab … mein Gott, das sind nochmal vier Wochen!! Da werden wir wohl noch einige Schildkröten finden.