Um Matsch und Pfützen aus dem Weg zu gehen, bleiben wir hier auf Straßen, aber sind einfach begeistert: das ist sooo toll hier zu fahren – schön hügelig, aber nie zu steil (3-10%), nie zu lang (450hm), keine Autos, gute Straßen und immer wieder tolle Ausblicke auf Land, Meer, Inseln, Küste, Häfen und Olivenbäume. Hier wird nicht mit der Hand gepflückt sondern geschüttelt, Riesenäste abgeschnitten und auf Schüttelmaschinen „entfruchtet“. Diese Äste werden überall auf Haufen gelegt und verbrannt sobald sie trocken genug sind. Das führt dazu, dass immer ein Rauchschleier über der Landschaft liegt (nicht so schön) und immer ein Geruch wahrzunehmen ist (eigentlich ganz angenehm).
Tour 1: Nach 45 km/800 hm entscheiden wir uns kurz vor der Heimat zu einem Abstecher von der Küstenstraße runter ans Meer: 7km 450hm – aber unten soll es ein familiengeführtes Restaurant geben – wir biegen also nach links ab. Keine 5 min (und 300 Tiefenmeter) später, fängt es an zu regnen. Wir kommen noch einigermaßen trocken unten an, Restaurant hat auf, wir werden freundlich begrüsst und mit leckeren Speisen belohnt. Eine Gruppe deutscher Wanderer, die hier resident sind, bewundert unsere Sportlichkeit und proklamiert, dass sie diesen Berg niemals mit einem Rad ohne Motor bewältigen könnten (tut ja auch mal ganz gut).
Berghoch wird uns wieder schön warm, der Anstieg ist allen Warnungen zum trotz einfach toll zu fahren – es macht Spaß. Bis Finikounda ist es oben nur noch ein Klacks, leider fängt es 10 Minuten zu früh an zu Schütten wie aus Eimern. Ist ja nicht schlimm bei 18 Grad und wenn man gleich zu Hause ist, aber wir kriegen schon die Wäsche nicht trocken, jetzt haben wir noch mehr nasses Zeug. Zu allem Überfluss, vergesse ich nach einer Regenpause die hintere Luke von Karlchen zuzumachen: jetzt ist auch unser Bett naß. (Mist!) der Rest des Abends wird mit fönen verbracht. Unseren neuen Hauskater stört das übrigens überhaupt nicht. Als wir endlich fertig sind und ins Bett gehen können, schmeißen wir ihn raus – DAS stört hin ;-).
Es folgen zwei Tage und zwei Touren bei schönstem Sonnenschein, bestem Bikewetter – nicht zu warm, nicht zu kalt, kaum Wind:
Wir freunden uns mit dem Gedanken an, hier auf dem Peloponnes ein paar Wochen zu bleiben. Auf jeden Fall solange es um die 20 Grad hat und immer nur maximal 2-3 Regentage angesagt sind – die kriegen wir mit Stadt-, Burg- oder Höhlenbesichtigungen, Spaziergängen und viel Lesen (und in Cafés hocken) inzwischen jederzeit frohgelaunt rum und freuen uns dann wieder umso mehr auf kurz-kurz auf dem Bike (ganz schön unverschämt, ne? *schäm* – aber wir haben es grad echt gut!).
Abends gibts dann Deftiges vom Grill. Der Herr, der diesen Grill fachmännisch bedient, schnickt ab und an seine Kippe in die Glut (auch her herrscht natürlich Rauchverbot in Restaurants, aber wen scherts). Auch sonst ist alles einfach, praktikabel und nicht durch lästige Vorschriften geprägt … 😉 … ein anderes Beispiel für „das gäbs in Deutschland nicht“, finden wir zwei Tage später im Castle von Methoni.