Teil 2 der Wiedereingliederung

Es ist, wie es ist…. Seit 1. Juli ist unser Sabbatical „offiziell“ vorbei und nicht nur der (berufliche) Alltag naht mit großen Schritten. Dank Corona und „Mobile Office“ muss Gwenda aber noch nicht zu Hause arbeiten und es sind ja „noch“ Sommerferien (Stundenplan für 20/21 habe ich schon, Öffnungsszenarien für die Schulen ab August ebenfalls). Wir haben uns nach einer Nacht am Silbersee bei Villach mit unserem „Zwischenmieter“ Michael getroffen. Wir verbringen das Wochenende mit ihm auf seiner Berghütte auf 1700 m und lassen uns seine Heimattrails zeigen. Als Gegenleistung weihen wir ihn in die Geheimnisse des Grillens mit einer Feuerschale ein.

Kärnten und die Steiermark investieren aktuell stark in den Biketourismus – die Liftanlagen müssen ja auch in Zeiten des Klimawandels rentabel bleiben. Also leisten wir unseren Beitrag in Bad Kleinkirchheim, in Schladming und am Weißensee (jeweils ca. 30 Euro für die Liftkarten) und vernichten zahlreiche Höhenmeter. Auf den letzten Reisemetern gehen uns so langsam die Verschleißteile für unsere Bikes aus, meine Sattelstütze wird mit Hilfe einer abgelaufenen Gästekarte wackelfrei gemacht, das „Bikeparadies“ verkauft uns Shimano- Bremsbeläge mit einer Gewinnspanne von 300 Prozent. Naja, die Österreicher müssen ja auch von irgendwas leben.

Zwischenzeitlich waren wir noch in Filzmoos zu einem beruflichen Termin von Gwenda. Dann zogen wir weiter nach München – direkt hinter der Grenze unser erster Stau nach einem Jahr – das schöne Deutschland hat uns wieder. Am Sonntag wollen wir wieder „zuhause“ in Mainz sein und dann ist es tatsächlich vorbei mit dem süßen Leben.

Mal sehen wie schnell wir uns an früheres Aufstehen, den deutschen Straßenverkehr, Maskenpflicht, Abstandsgebot und Videokonferenzen gewöhnen. In Österreich, wo sich Kanzler Kurz ja anfangs als Hardliner der Coronabekämpfung hervortat, hat die Tourismusindustrie wohl das Regiment übernommen. Man merkt kaum etwas von coronabedingten Einschränkungen – nur am Weißensee an der Anmeldung beim Camping „Knaller“ (der heißt wirklich so) und in Schladming musste man (eigentlich) an der Gondel ab Drehkreuz eine Maske tragen – wir besorgen uns demnächst wohl Full Face Helme, die wurden auch akzeptiert (also am Lift nicht beim Camping). Im Filzmooserhof gibt es ungezwungenes Abendbuffet und im „Kinderparadies“ tummeln sich die Kinder. Wenn es in Deutschland wieder in die Schule geht, gibt es wohl wieder Abstandsregeln auf dem Schulhof und Ausfall des Sportunterrichts. Ob sie das verstehen werden?

Was noch: Unser MTB-Rennen in Mainz im September mussten wir absagen – unter den aktuell gültigen Bestimmungen macht es organisatorisch und finanziell keinen Sinn für so einen kleinen Verein wie unseren. Ein Lichtblick: Die Bikeweek für unsere MTB-Kids können wir durchführen – statt Zeltlager gibt es halt Einzelzimmer. Und so schließt sich der Kreis. Im letzten Jahr war die Bikeweek unser „Abschiedsevent“ ins Sabbatjahr.

Trailpark „Lake.Bike“ am Faaker See. Erstmal geht es 400 hm bergauf – Schiebepassage „inkludiert“, wie die Österreicher sagen würden
Anfahrt zum „Flowgartner“ Trail. Im Hintergrund der Faakersee und der Gerlitzenstraße mit Michaels Berghütte auf 1700 HM.
Glattgebügelt geht es flowig bergab
Der „Ischnig“ Trail ist schon etwas ruppiger. Zum Glück sind die Wurzeln trocken.
Am Starndbad im Silbersee können wir für 10 Euro die Nacht stehen. Österreichische Spezialitäten gibt‘s am Strandkiosk.
Karlchen kämpft sich 1200 hm bergauf. Er fühlt sich an seinem Standplatz oberhalb des Ossiacher Sees mit Blick nach Klagenfurt und Slowenien wohl. Da es nachts aber empfindlich kalt wird, lassen wir ihn für zwei Nächte alleine und schlafen in der Berghütte
Michael hat uns die Veröffentlichung dieses Bildes untersagt. Wir finden: Alles Gute kommt irgendwann mal wieder
„Flowline“ in Bad Kleinkirchheim. 15 km nur bergab.
Der Diener und sein Herr. Lecker „Schilling“ Nock Ale in handelsüblicher Verpackung
„Kessler“- Line in Schladming
„Weissensee“- Traileinstieg
„Naggl“- Trail. Ständiger Ausblick auf den Weißensee
Streckenkenntnis hilft: Von der Naggl-Alm zur Bergstation des Weissenseelifts. Wenn man mit Schwung und „All-Out“ von der Nagglalm in das STRAVA – Segment hineinfährt und 800 m sprintet, schafft man es, sich in prominente Gesellschaft zu begeben. Unglaublich, dass die Männer dieses Segment am Ende eines 400 hm-Anstieges als Zwischenstück des „Four Peaks“- Etappenrennens 2015 so schnell gefahren sind.

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